Der Stifter
In der von ihm 1066 geweihten Kirche St. Michael fand Erzbischof Anno auch seine Grablege († 1075) und als er 1183 heiliggesprochen wurde, erhob man seine Gebeine aus dem in den felsigen Untergrund der Abteikirche geschlagenen Grab und bettete sie in den prachtvollen Annoschrein, der heute das Glanzstück der Heiltumskammer bildet.
Weitere Schreine und Reliquiare wurden in der nachfolgenden Zeit durch den Konvent der Abtei in Auftrag gegeben, um geschenkte oder auch getauschte Reliquien würdig unterzubringen.
Sie zeugen von Reichtum, aber auch der Wertschätzung und Bedeutung, heilige Gebeine angemessen an ihrem neuen Ort zu beherbergen. In diesem Arrangement aus vollendeter und strebender Nähe Gottes gelang es, im mittelalterlichen Glaubensleben eine Atmosphäre von Heiligkeit zu erzeugen, die den Mönchen wie den Pilgerinnen und Pilgern selbst zu einem heiligmäßigen Umgang mit Menschen und Schöpfung verhalf.