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Kleines Limogesreliquiar

Das Limogenes-Reliquiar

Limoges, 1220-1230 - Holz, Kupfer emailliert und teilweise vergoldet

Limoges, im nordwestlichen Zentralmassiv Frankreichs gelegen, war im 12. und 13. Jahrhundert ein Zentrum für die Herstellung von Gegenständen aus vergoldetem Metall und farbigem Email. Charakteristisch ist Blau als vorherrschende Farbe. Im Siegburger Kirchenschatz sind neben den Schreinen aus Kölner Werkstätten auch diese zwei Kästen aus Limoges erhalten. Reliquiare dieser Art wurden von Limoges aus in das ganze mittelalterliche Reich verkauft.

Das kleinere der beiden hausförmigen Reliquiare fällt durch die gravierten Figuren mit plastisch ausgearbeiteten Köpfen auf. Auf der Vorderseite ist die Darbringung Christi im Tempel zu sehen (Lk 2, 22-35). Der Hohepriester Simeon streckt seine mit den Ärmeln des Gewandes verhüllten Hände über den Altar, um Jesus anzunehmen. Hinter Maria steht ein Diener (ohne Nimbus) mit zwei Opfertauben in einem Korb.

Auf der Dachfläche darüber ist die Flucht der heiligen Familie nach Ägypten dargestellt (Mt 2, 13-15). Josef führt den Esel, auf dem Maria und Jesus frontal sitzen. Der Gruppe folgt ein Diener mit Opfergaben.

Den oberen Abschluss bildet ein einfacher Kamm mit Schlüsselloch förmigen Durchbrechungen, drei Email-Rosetten und drei einfachen kleinen Metallknäufen. Auf den beiden Stirnseiten des Reliquiars ist jeweils ein männlicher Heiliger mit Buch unter einem Dreipassbogen zu sehen.