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ostensorien

Ostensorien

Ein Ostensorium (lat. ostendere: entgegenhalten, zeigen) ist ein Schaugefäß, in dem eine Reliquie oder ein anderer Gegenstand zur religiösen Verehrung gezeigt oder bei einer Prozession mitgeführt werden kann.

Ostensorium

Ostensorium

Köln, 1. Hälfte 17. Jahrhundert Silber getrieben, graviert, Glas

Dieses Schaugefäß aus dem frühen 17. Jahrhundert mit seiner Mischung aus barocken und gotischen Formen dokumentiert, wie lange man im Kölner Kunsthandwerk für den Markt noch Monstranzen in der beliebten Form der spätgotischen Turmmonstranz fertigte.

Die Mikroarchitektur neben dem Glaszylinder zeigt noch gotische Maßwerkgitter und Fialen mit eingestellten Heiligenfiguren. Die Wölbungen des Vierpassfußes sind von vier verschiedenen gravierten und getriebenen Blüten, Knospen und Blättern bedeckt, die bereits barock anmuten.

Die Statuette einer weiblichen Heiligen auf der Spitze des Ostensoriums und der Glaszylinder werden von geschwungenen Rankenvoluten gestützt. Eine gotische Grundform wird hier von der neuen Formensprache überlagert.

Ostensorium mit Kreuz und Ostensorium mit Rosette

Köln, Anfang 16. Jahrhundert Silber getrieben, graviert

Im Glaszylinder des etwas zurückstehenden Ostensoriums befindet sich eine Reliquie vom Wahren Kreuz Christi. Eine ursprünglich dort befindliche Statuette des hl. Petrus wurde 1907 ersetzt.

In der vorderen ist im Glaszylinder auf rotem Grund eine kleine weiße Rosette, in deren Mitte eine Reliquie des hl. Papst Pius II. angebracht wird.

Bei beiden Ostensorien erhebt sich über einem aus stilisierten Blättern gebildeten Fuß der schlanke Schaft mit einem Knauf, der den zentralen Glaszylinder trägt. Er wird von zwei seitlichen Fialen flankiert, in denen kleine Heiligenfiguren stehen. Der obere Ab-schluss des Reliquiars besteht aus gotischer Mikroarchitektur. Im hinteren steht der hl. Petrus unter dem zentralen Baldachin, im vorderen ein nicht zu identifizierender Heiliger, eine Madonnenfigur bekrönt beide Ostensorien.

Ostensorium mit leerem Zylinder

Köln, 1. Hälfte 17. Jahrhundert Silber, Glas

Bei diesem Schaugefäß aus dem frühen 17. Jahrhundert werden Formen der Gotik und des Barock vermischt. Während die Mikroarchitektur noch Maßwerk und Fialen zeigt, sind Fuß und Schaft von getriebenem Laub bedeckt. Die Madonna im Strahlenkranz wird von geschwungenen Voluten getragen.

Die Details an Glaszylinder und Deckel machen eine Herkunft dieses und der zuvor beschriebenen Gefäße aus der gleichen Kölner Werkstatt wahrscheinlich.