Köln, um 1185
Eichenholz, Kupfer vergoldet, Email, Filigran, Bergkristall, Edelstein, Gemmen
Der wenige Jahre nach dem Annoschrein entstandene Mauritius- und Innocentiusschrein ist etwas kleiner und in seinem architektonischen Aufbau schlichter. Nur an den Giebelseiten bilden Kleeblattbögen den oberen Abschluss der heute leeren Bildfelder. Die Felder der Seitenteile sind nahezu quadratisch und werden durch fast freistehende emaillierte Säulen begrenzt. Bemerkenswert ist der reiche Steinbesatz, in dem sich auch antike Gemmen und wiederverwendete Stücke aus ottonischer Zeit finden.
Die Reliquien der Märtyrer Mauritius und Innocentius der Thebäischen Legion kamen als Geschenk der Markgräfin Adelheid von Savoyen (+ 1091) durch Erzbischof Anno II. in die Siegburger Abtei. Der Schrein entstand erst nach der Heiligsprechung des Klostergründers Anno.
Den erhaltenen Inschriften auf dem hinteren Giebel des Schreins zufolge war hier der hl. Anno gemeinsam mit dem Schutzpatron der Siegburger Abtei, dem Erzengel Michael, zu sehen.
Bei den Öffnungen des Schreins 1819 und 1901 wurden die Reliquien verschiedener Heiliger aufgefunden, die in mehrere Säckchen aus kostbaren Stoffen eingenäht waren.