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Detail Annoschrein Schatzkammer Sankt Servatius

Textilien und Kultgegenstände

Das geheimnisvolle Innere

In unserer Kammer der „goldenen Häuser“ schauen wir, vergleichbar als wenn wir durch eine Straße gehen, nur auf das Äußere. Das Innere bleibt uns verborgen. So war es auch immer bei unseren Reliquienschreinen, die den Pilgerinnen und Pilgern, anders als zum Beispiel beim Dreikönigsschrein im Kölner Dom, nie einen Blick auf die in ihnen geborgenen Reliquien gestatteten.

Gerade deshalb stellt sich die Frage: Wie wurden die Reliquien in die Schreine gelegt. Nackt und bloß? Knochen an Knochen? Oder irgendwie gefasst, vielleicht sogar geschmückt?

Raum mit Textilien und Kultgegenständen

Das geheimnisvolle Innere

In unserer Kammer der „goldenen Häuser“ schauen wir, vergleichbar als wenn wir durch eine Straße gehen, nur auf das Äußere. Das Innere bleibt uns verborgen. So war es auch immer bei unseren Reliquienschreinen, die den Pilgerinnen und Pilgern, anders als zum Beispiel beim Dreikönigsschrein im Kölner Dom, nie einen Blick auf die in ihnen geborgenen Reliquien gestatteten.

Gerade deshalb stellt sich die Frage: Wie wurden die Reliquien in die Schreine gelegt. Nackt und bloß? Knochen an Knochen? Oder irgendwie gefasst, vielleicht sogar geschmückt?

Umwickelt und geziert

Jede Reliquie wird bis heute in eine feine Leinengaze gewickelt – eine Erinnerung an das Grabtuch Christi - und mit einem beschrifteten und gesiegelten Pergamentzettel identifizierbar gemacht.

Gehen wir in den letzten Raum unserer Schatzkammer, sehen wir, dass die Menschen in früheren Zeiten es damit nicht beließen. Sie schenkten kostbare Tuche, auch nur Abschnitte, vielleicht von Kreuzzügen mitgebracht, die sie dem Konvent übergaben mit der Bitte, dass in sie eine von ihnen besonders verehrte Reliquie eines Heiligen eingewickelt würde. Vielleicht schenkten sie auch Tuch und Reliquie, damit sie den Schatz der Abtei vervollständige – wir wissen es nicht.

Was wir wissen ist, dass diese kostbaren Stoffe alle als Gabe in den Schreinen lagen. Sie wurden überwiegend bei den zurückliegenden Schreinsrestaurierungen in den letzten 20 Jahren entnommen und seit einer Neugestaltung der Schatzkammer 1991 zur Ausstellung gebracht.

Schmuckdosen und Kästchen

Die Dosen aus den Schreinen werden unter dem Begriff „Pyxis – Pyxien (Mz.)“ im Schatzführer vorgestellt. Er stammt aus dem griechischen und bezeichnet eine „Dose aus Buchsbaum“. Das englische Wort box und das französische boîte leiten sich vom lateinischen puxis ab, in dem unverkennbar sich das griechische pyxis wiederfindet. Aber es gibt auch Kästchen aus Leder oder Bein. Kunstgeschichtlich wurde der Begriff auf alle kleinen, aufwendig gestalteten Behältnisse erweitert.

Auch die Pyxien stammen aus den Schreinen und fanden sicherlich denselben Weg als Geschenke für die Reliquien wie die Stoffe zum Konvent der Benendiktiner auf dem Michaelsberg. Auch sie wurden aus kunsthistorischen Überlegungen den Schreinen entnommen.

Christlicher Glaube und kunsthistorisches Interesse

Hier, im letzten Raum unserer Schatzkammer, die uns einen Blick in das Innere der Schreine gestattet, erleben wir, die wir heute vielleicht eher aus kunstgeschichtlichem Interesse gekommen sind, dass Liebe und Wertschätzung für heilige Frauen und Männer, Menschen früherer Zeiten nicht nur kostbare Schreine als „Häuser des himmlischen Jerusalems“ für sie schaffen ließ, sondern dass sich ihre liebevolle Fürsorge bis ins kleinste Detail ihrer Aufbewahrung erstreckte.

Annoschrein

Der Annoschrein in der Schatzkammer Sankt Servatius Siegburg

Liturgischer "Annokamm"

Schatzkammer Siegburg 06-07-2016 (8)

Löwenstoff

Schatzkammer Siegburg 06-07-2016 (105)

Prachtornat

Schatzkammer Siegburg 06-07-2016 (225)

Pallien

Pallium